Elfen (race)
Kurzbeschreibung
Die hochgewachsenen, edlen und oft arroganten Elfen sind langlebige, subtile Meister der Wildnis. Sie sind zudem Meister der arkanen Künste und nutzen oft ihre komplexe Verbindung zur Natur, um neue Zauber und wundersame Gegenstände zu erschaffen, welche anscheinend fast immun gegen die Hand der Zeit sind. Elfen sind ein zurückgezogenes, introvertiertes Volk, welches den Eindruck erzeugen kann, nicht an den Problemen anderer interessiert zu sein.
Ausführliche Beschreibung
Die langlebigen Elfen sind die Kinder der Natur und ähneln oberflächlich gesehen den Feenwesen, auch wenn es wichtige Unterschiede gibt. Während Feenwesen nämlich wirklich mit der Flora und Fauna ihrer Heimatgebiete verbunden sind und als fast unsterbliche Stimmen und Hüter der Wildnis existieren, sind Elfen dagegen Sterbliche, die im Einklang mit der natürlichen Welt leben. Elfen versuchen, im Gleichgewicht mit der Wildnis zu leben und verstehen dies auch besser als die meisten anderen Sterblichen. Dieses Verständnis ist zum Teil mystischer Natur, resultiert aber auch aus ihrer unglaublich langen Lebensdauer, welches sie längerfristig und vorausschauend denken und planen lässt. Man kann davon ausgehen, dass Elfen in derselben Gegend jahrhundertelang aktiv bleiben. Daher müssen sie lernen, dort auf Dauer zu existieren, was am einfachsten im Einklang mit der Natur zu schaffen ist, statt zu versuchen, diese ihrem Willen zu unterwerfen.
Ihre Verbindungen zur Natur sind aber nicht gänzlich Produkt ihres Pragmatismus: Elfische Körper verändern sich langsam mit der Zeit und werden zu physischen Repräsentationen ihres mentalen und spirituellen Zustandes. Elfen, die sehr lange in ein und demselben Gebiet leben, passen sich physisch an ihre Umgebung an, was sich am Augenscheinlichsten daran zeigt, dass ihre Haut- und Haarfarbe sich an die Farben ihrer Umwelt anpassen.
Elfen wissen ihre Privatsphäre und ihre Traditionen zu schätzen und tun sich sowohl als Individuen als auch als Volk schwer, Freunde zu finden. Wurde ein Fremder aber erst einmal als Kamerad akzeptiert, können diese Bündnisse Generationen überdauern. Elfen schließen gerne Bündnisse mit Völkern, welche wenigstens ebenso langlebig sind wie sie selbst und bemühen sich oft, mit Drachen, Externaren und Feenwesen Freundschaft zu schließen. Elfen hingegen, die sich unter den kurzlebigeren Völkern bewegen, entwickeln oft eine verzerrte Wahrnehmung der Sterblichkeit und werden zu mürrischen Kreaturen – kein Wunder, bedenkt man, dass so viele ihrer Gefährten vor ihren Augen altern und sterben.
Physische Beschreibung
Elfen sind im Allgemeinen größer als Menschen und besitzen einen eleganten, zarten Körperbau und lange, spitze Ohren. Es ist allerdings ein Fehler, sie für schwach zu halten, da auch die dünnen Gliedmaßen eines Elfen über überraschende Kraft verfügen können. Ihre Augen sind groß und mandelförmig und besitzen große Pupillen von lebhafter Färbung. Haut- und Haarfarben von Elfen variieren stark und sind weitaus vielfältiger, als dies bei Menschen der Fall ist. Meist spiegeln sie die Farben ihrer Umgebung wider. So können die Elfen einer Waldsiedlung einander recht ähneln. Im Wald lebende Elfen haben oft Grün und Brauntöne oder sogar Beige als Haar-, Augen- und selbst Hautfarbe. Ihre Kleidung spiegelt nicht selten die Schönheit der Natur, doch jene Elfen, die in großen Städten leben, kleiden sich auch nach der neuesten Mode und kreieren oft sogar neue Trends.
Gesellschaft
Viele Elfen fühlen sich der Natur verbunden und versuchen, in Harmonie mit ihr zu leben. Obwohl die meisten Elfen es vorziehen, in ressourcenreichen Gebieten zu leben, mühen sie sich sehr, die Natur und ihre Ressourcen zu schützen, wenn sie sich in unfreundlichere Klimazonen zurückziehen müssen. Dort versuchen sie zu erkennen, wie sie das Wenige, das ihnen zur Verfügung steht, möglichst maximieren können. Wenn es ihnen gelingt, in Wüsten und Ödlanden auf Dauer zu überleben, sind sie sehr stolz auf diese Errungenschaft. Aufgrund dieser Fähigkeiten geben sie einerseits erstklassige Führer für Fremde ab, welche solche Landstriche bereisen müssen, verachten andererseits aber auch jene, die nicht gelernt haben, wie man dort überlebt. Aus diesem Grund finden sie auch nur selten Freunde.
Elfen verfügen über eine angeborene Begabung für Handwerk und Kunst, insbesondere für die Bearbeitung von Holz, Knochen, Elfenbein oder Leder. Die meisten erachten die Arbeit mit Erde und Stein als widerlich und meiden daher gern Steinbearbeitung, Schmiedekunst und Töpferei. Wenn solche Dinge in elfischen Gemeinschaften erledigt werden müssen, finden sich immer ein paar Elfen mit entsprechenden Neigungen. Doch egal wie gut ihre Erzeugnisse auch ausfallen, in den Augen anderer Elfen sind diese „Schmutzwerker“ alle leicht verrückt. In stark isolierten elfischen Gesellschaften könnten sie sogar als Unterschicht behandelt werden.
Elfen schätzen das geschriebene Wort, die Magie und umfassende, genaue Nachforschungen. Ihr scharfer Verstand, ihre ausgeprägten Sinne und ihre angeborene Geduld sorgen dafür, dass sie hervorragende Magier abgeben. Arkane Forschungen und Errungenschaften werden als praktische Ziele erachtet, welche denen von Soldaten und Baumeistern gleichkommen, und als künstlerische Taten, welche so bedeutsam wie Dichtkunst und Bildhauerei sind. In der elfischen Gesellschaft sind Magier hochgeachtet als Meister einer mächtigen und ästhetischen Kunst. Andere Zauberkundige werden nicht verachtet, erlangen aber auch nicht die Lobpreisungen, mit denen elfische Magier überhäuft werden.
Beziehungen zu anderen Völkern
Elfen neigen dazu, schnell auf andere Völker herab zu blicken und sie als unbesonnen und impulsiv abzutun, obwohl sie eigentlich sehr gut darin sind, den Charakter anderer einzuschätzen. In vielen Fällen wird ein Elf einen bestimmten Angehörigen eines anderen Volkes als würdig und ehrenwert erachten, während er den Rest des Volkes immer noch abwertend betrachtet. Wenn er darauf angesprochen wird, versteht ein Elf meist nicht, warum sein „besonderer Freund“ so empört darüber ist, dass er ihn als „so viel besser als der Rest seiner Art“ anerkannt hat. Selbst Elfen, welche derartige Vorurteile erkennen und verstehen, müssen ständig darauf achten, von ihnen nicht beeinflusst zu werden.
Allerdings sind Elfen nicht so dumm, alle Aspekte anderer Völker und Kulturen als schlecht einzustufen. Elfen mögen nicht besonders erpicht auf zwergische Nachbarn sein, gehören aber mit Sicherheit stets zu den ersten, die zugeben, dass Zwerge großartige Schmiede sind und sich tapfer jeder orkischen Bedrohung stellen. Gnome sind für sie seltsame (und manchmal gefährliche) Kuriositäten, ihre magischen Gaben halten sie aber für wert, gelobt und respektiert zu werden. Halblingen bringen sie oft einen gewissen Grad an Mitleid entgegen, scheint es doch, als sei das kleine Volk entwurzelt und müsste ohne eine angestammte Heimat auskommen. Von den Menschen hingegen sind die Elfen richtiggehend fasziniert. Diese scheinen in wenigen kurzen Jahren genauso erfüllte Leben zu führen wie Elfen in Jahrhunderten. Viele Elfen verlieben sich sogar in Menschen, wie auch an den vielen Halb-Elfen zu sehen ist. Es fällt Elfen aber schwer, Halbblüter zu akzeptieren, und sie enterben solche Nachkommen häufig. Ebenso werden Halb-Orks mit Misstrauen und Argwohn behandelt, da man glaubt, sie würden die schlimmsten Aspekte der Orks und der Menschen verkörpern.
Gesinnung und Religion
Elfen sind emotional und launisch, wissen Güte und Schönheit aber durchaus zu schätzen. Die meisten Elfen sind chaotisch gut. Sie möchten, dass alle Kreaturen sicher und glücklich leben können, wollen aber persönliche Freiheit und Wahlmöglichkeit nicht opfern, um solche Ziele zu erreichen.
Abenteurer
Elfen ziehen meist auf Abenteuer aus, um die Welt zu erkunden. Nicht selten verlassen sie ihre isolierten Wälder, um vergessene elfische Magie oder eines ihrer alten Königreiche zurück zu gewinnen, die vor Jahrtausenden von ihren Ahnen gegründet wurden. Dieses Bedürfnis, sich die Welt anzusehen, wird von der elfischen Gesellschaft als Teil des Erwachsenwerdens angesehen. Man erwartet aber auch von solchen Individuen, dass sie nach ein paar Jahrzehnten um Schätze und Erfahrungen reicher in ihre Heimat zurückkehren und ein normales Leben führen. Für jene Elfen hingegen, die unter den Menschen aufgewachsen sind, hat das flatterhafte Leben eines Abenteurers seinen ganz eigenen Reiz, sehen sie doch oft menschliche Freunde und Familienangehörige rasch altern und sterben, so dass sie dieser deprimierenden Situation zu entrinnen versuchen.
Da sie so zerbrechliche Körper haben, scheuen die meisten Elfen den Nahkampf und ziehen es vor, Gegner im Fernkampf anzugehen. Die meisten erachten Kampf zwar als manchmal unausweichlich, aber dennoch als unangenehme Erfahrung, so dass sie Kämpfe so rasch wie möglich hinter sich bringen – und dies am besten ohne Gegnern so nahe kommen zu müssen, dass sie diese riechen könnten. Diese Vorliebe für Kriegsführung auf Entfernung und ihre natürlich Genauigkeit und Begabung für das Arkane ermutigen Elfen, eine Karriere als Magier oder Waldläufer anzustreben.
Männliche Beispielnamen
Caladrel, Heldalel, Lanliss, Meirdrarel, Seldlon, Talathel, Variel, Zordlon.
Weibliche Beispielnamen
Amrunelara, Dardlara, Faunra, Jathal, Merisiel, Oparal, Soumral, Tessara, Yalandlara.