Halb-Elfen (race)


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Kurzbeschreibung


Halb-Elfen stehen oft zwischen den Welten der beiden Völker, die sie hervorgebracht haben. Sie sind ein Volk voller Eleganz und Widersprüchen. Ihre duale Herkunft und natürlichen Gaben machen sie häufig zu brillanten Diplomaten und Friedenstiftern, sie neigen aber auch zu intensiver und sogar melancholischer Isolation, wenn sie erkennen, dass sie niemals wirklich der menschlichen oder elfischen Gesellschaft angehören werden.


Ausführliche Beschreibung

Elfen haben schon immer die begehrlichen Blicke der anderen Völker auf sich gezogen. Ihre lange Lebensdauer, ihre Affinität zur Magie und ihre angeborene Eleganz haben ihnen sowohl die Bewunderung als auch den Neid ihrer Nachbarn eingebracht. Doch keine ihrer Eigenschaften hat die Menschen mehr fasziniert als ihre Schönheit. Seit die beiden Völker sich zum ersten Mal begegnet sind, halten die Menschen die Elfen für den Inbegriff körperlicher Schönheit und sehen in ihnen eine idealisierte Version ihrer selbst. Die Elfen wiederum sind von den Menschen fasziniert, weil sie deren ungestüme und impulsive, für kurzlebige Völker typische Art – trotz ihrer Neigung zur Barbarei und Grobheit – ziemlich erfrischend finden.

Manchmal führt diese gegenseitige Faszination dann auch zu romantischen Beziehungen, die jedoch nicht selten auf rein körperlicher Anziehungskraft beruhen und dementsprechend kurz sind. So kurzlebig viele dieser Liebeleien selbst nach menschlichen Standards sind, kommt dabei aber immer wieder Nachwuchs zustande. Die Halb-Elfen sind das Ergebnis dieser Beziehungen – sie gehören zu beiden Kulturen und doch zu keiner. Halb-Elfen selbst können keine „reinblütigen“ Menschen oder Elfen zeugen, sondern vielmehr „reinblütige“ Halb-Elfen, die aber von beiden Völkern als Bastarde betrachtet werden. Diese zwischen Hohn und Schicksal gefangenen Halb-Elfen sitzen daher oft zwischen allen Stühlen und fühlen sich als die ungeliebten Stiefkinder beider Völker.



Physische Beschreibung

Halb-Elfen werden größer als Menschen, sind jedoch kleiner als Elfen. Sie erben den schlanken Körperbau und die schönen Züge der Elfen, während sie ihre Hautfarbe von ihren menschlichen Eltern erhalten. Ebenso haben sie auch die spitzen Ohren der Elfen, ihre sind aber etwas abgerundeter und nicht so lang. Ihre Augen ähneln der Form nach eher denen von Menschen, haben aber exotische Farben wie Bernstein, Violett oder Smaragdgrün und Tiefblau. Bei von Drow abstammenden Halb-Elfen ist dies aber anders: Solche Elfen besitzen fast ausschließlich das weiße oder silberne Haar der Drow und häufig dunkelgraue Haut, die bei richtigem Lichteinfall purpurn oder bläulich wirkt. Ihre Augen dagegen entsprechen meist dem menschlichen Elternteil


Gesellschaft

Da Halb-Elfen keine eigene Heimat und einigende Kultur besitzen, sind sie sehr flexibel und können sich an fast jede Umgebung anpassen. Sowohl auf Menschen als auch Elfen wirken sie aus denselben Gründen wie ihre Eltern attraktiv, dennoch gelingt es ihnen nie, sich vollständig in deren Gesellschaften zu integrieren, da beide Völker jeweils zu viel des Anderen in ihnen sehen. Diese mangelnde Akzeptanz lastet schwer auf ihnen, einigen jedoch verleiht ihre Einzigartigkeit eine große Selbstsicherheit, sehen sie in dem Fehlen einer formellen Gesellschaft doch die ultimative Freiheit. Aus diesem Grund sind die meisten Halb-Elfen so unglaublich anpassungsfähig und in der Lage, ihre Mentalität und ihre Talente an die Gesellschaft anzugleichen, in der sie gerade leben. Selbst Halb-Elfen, die beim Volk eines ihrer Elternteile willkommen sind, stellen oft fest, dass sie zwischen den Kulturen feststecken, da sie ermutigt, bedrängt oder sogar gezwungen werden, als Diplomaten zwischen Menschen und Elfen zu agieren. Viele Halb-Elfen sehen dies als Möglichkeit, beiden Völkern ihren Wert zu beweisen und stellen sich daher der Herausforderung. Andere dagegen hassen den Druck und die Vorurteile, mit denen sie konfrontiert werden, und versuchen, aus jeder Gelegenheit, die menschlich-elf ischen Beziehungen zu verbessern, persönlichen Gewinn zu schlagen.


Beziehungen zu anderen Völkern

Ein Halb-Elf weiß, was es bedeutet, einsam zu sein, und er weiß, dass der Charakter einer Person oft das Ergebnis ihrer Lebenserfahrung und nicht Ergebnis ihrer Volkszugehörigkeit ist. Aus diesem Grund sind sie neuen Freundschaften und Bündnissen mit anderen Völkern gegenüber sehr aufgeschlossen und verlassen sich nicht nur auf den ersten Eindruck, um ihre Ansichten zu begründen.

Während viele Völker sich zusammentun, um Mischlinge von beachtlicher Macht hervorzubringen, seien es Halb-Orks, Halb-Drachen oder Halb-Scheusale, belegen Halb-Elfen in den Augen ihrer Eltern und dem Rest der Welt eine einzigartige Position. Jene Menschen, die Elfen bewundern, betrachten Halb-Elfen als lebende Verbindung oder Brücke zwischen den beiden Völkern. Diese Einstellung bringt aber oft auch unfaire Erwartungen hervor und konfrontiert Halb-Elfen mit hohen Standards. Können diese dann den Erwartungen nicht gerecht werden, werden sie oft rasch verachtet. Jene Halb-Elfen, die dagegen von Elfen aufgezogen werden, müssen sich meist anhören, dass ihr menschliches Erbe ein Hindernis sei, welches aber mit der richtigen Schulung und Einweisung in elf ische Traditionen überwunden werden könne.

Selbst die wohlmeinendsten elfischen Mentoren bedrängen ihre halbelfischen Schützlinge oft, sich von dieser Hälfte abzuwenden, um zu "besseren“ Wesen zu werden. Die Ausnahme bilden dabei die wenigen Halb-Elfen, die von Menschen und Drow abstammen – Halb-Orks nicht unähnlich sind diese meist das Produkt von Gewalt und Brutalität und werden von ihren Müttern nicht gewollt oder gar getötet. Zudem werden sie aufgrund ihres Äußeren sogleich in eine Schublade gesteckt und haben es um einiges schwerer, sich einen auf Taten statt auf Abstammung basierenden Ruf aufzubauen.

Selbst jene, die Halb-Elfen gegenüber voller Verständnis sind, zucken beim Anblick eines Halb-Drow zurück. Hinsichtlich der anderen Völker formen Halb-Elfen häufig einzigartige und unerwartete Bindungen. Zwerge betrachten sie trotz ihres traditionellen Misstrauens gegenüber Elfen voller Hoffnung aufgrund ihres menschlichen Erbes und behandeln sie eher als Halb- Menschen statt als Halb-Elfen.

Zudem haben die langlebigen Zwerge eine ähnliche Lebenserwartung wie Halb-Elfen – länger als Menschen, aber kürzer als Elfen. Daher entstehen zwischen Zwergen und Halb-Elfen oft anhaltende Bande, seien es Freundschaften, Geschäftsbeziehungen oder auch Wettbewerbsrivalitäten.

Gnome und Halblinge betrachten Halb-Elfen oft als Kuriosität. Wahrhaft heimatlose Halb-Elfen, welche durch eigenes Verschulden an den Rand der Gesellschaft getrieben worden sind, halten Gnome und Halblinge häufig für frivol und verachtenswert, beneiden sie insgeheim aber um ihre scheinbare Sorglosigkeit. Schlaue und geschäftstüchtige Gnome und Halblinge tun sich zuweilen mit Halb-Elfen auf Abenteuern oder auch bei Geschäftsunternehmungen zusammen, um ihren Unternehmungen jenen Hauch von Ernsthaftigkeit und Rechtmäßigkeit zu verleihen, den sie selbst nicht zuwege bringen.

Die wohl seltsamste Beziehung besteht zwischen Halb-Elfen und Halb-Orks: Jene Halb-Elfen und Halb-Orks, die von ihren nichtmenschlichen Elternteilen aufgezogen worden sind, betrachten einander in der Regel als verhasste, ewige Feinde.

Halb-Elfen, welche von der Gesellschaft dagegen geringgeschätzt werden, verspüren eine tiefe Verbundenheit zu Halb-Orks aufgrund ihres Wissens, welche Bürde diese wegen ihres Äußeren und ihres doch primitiveren Wesens tragen müssen. Zwar sind nicht alle Halb-Orks fähig oder auch willig, diese Empathie zu verstehen, doch jene, die darauf eingehen, finden häufig einen fähigen Diplomaten, Unterhändler und verständnisvollen Freund an ihrer Seite. Diesen Gefallen erwidern sie in der Regel, indem sie als Leibwächter und Beschützer auftreten oder andere Aufgaben übernehmen, die sich mit Muskelkraft ausführen lassen.


Gesinnung und Religion

Die Einsamkeit der Halb-Elfen hat einen starken Einfluss auf ihren Charakter und ihre Lebensanschauung. Sie neigen weder zur Grausamkeit, noch dazu, sich gesellschaftlichen Regeln widerspruchslos zu beugen – dementsprechend sind die meisten Halb-Elfen chaotisch gut. Da sie keine einheitliche Gesellschaft besitzen, wenden sie sich eher selten der Religion zu. Wer dies aber tut, orientiert sich meist an den Glaubensvorstellungen seiner Heimat. Andere finden erst später zu den Göttern, insbesondere nachdem sie aufgrund von religiösen Grundsätzen oder den Bemühungen von Klerikern zum Teil einer Gemeinschaft werden konnten.

Einige Halb-Elfen fühlen zwar die göttliche Berufung, leben aber außerhalb der formellen Gebote einer Gesellschaft. Sie verehren oft Ideen und Konzepte wie Freiheit, Harmonie oder Gleichgewicht oder auch die Elemente selbst. Andere verehren längst vergessene Gottheiten und finden Trost darin, dass selbst Gottheiten übersehen werden können.


Abenteurer

Halb-Elfen tendieren zum Wanderleben und durchstreifen die Welt nach einem Ort, den sie Heimat nennen können. Ihr Wunsch, sich in der Gemeinschaft zu beweisen und eine Identität aufzubauen (und vielleicht gar ein Erbe zu hinterlassen), verleiht vielen halb-elfischen Abenteurern eine gehörige Portion Tapferkeit. Manche Halb-Elfen behaupten, den Lauf der Zeit trotz ihrer Langlebigkeit eher wie Menschen wahrzunehmen statt wie Elfen. Diese werden angetrieben, in möglichst jungen Jahren Reichtum, Macht und Ruhm anzuhäufen, von dem sie den Rest ihres Lebens zehren können.


Männliche Beispielnamen

Calathes, Encinal, Kyras, Nar-ciso, Quiray, Satinder, Seltyiel, Zirul.


Weibliche Beispielnamen

Cathran, Elsbeth, Iandoli, Kiey-enna, Lialda, Maddela, Reda, Tamarie.


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